Die Vergangenheit sollten wir als Sprungbrett benutzen, nicht als Sofa. Auf Dracula' Spuren in TransilvanienHistorie und LegendenEin Land zum Gruseln, eine Reise, um eine Gänsehaut zu bekommen? Nein, sicherlich nicht an den Orten, wo Graf Dracula angeblich gewesen sein soll. Aber ... tief in den unberührten Wäldern der Karpaten, dort wo die Wölfe nachts heulen, abgelegen von allen modernen Straßen , gibt es vielleicht mehr zu sehen als man uns Touristen wissen lassen möchte ... oder nicht?! :-)) Jahrzehntelang versuchte die rumänische Regierung gegen das Hollywood Image des Grafen Dracula mit der eigenen (echten) Version des Prinzen Vlad Tepes anzukommen. Inzwischen ist den meisten Interessierten u. a. dadurch klar geworden, dass Bram Stoker's Dracula eine Erfindung ist, aber durch die Schreckensherrschaft des Vlad Tepes inspiriert wurde. Bram Stoker schrieb seinen Roman 1897. Er vermischte mehr oder weniger genaue historische Fakten mit seiner Fantasie. In Transilvanien selbst ist er nie gewesen. Der echte "Dracula", Vlad Tepes, wurde 1431 in Sighisoara geboren und herrschte über die Walachei. Er kämpfte mutig aber grausam gegen türkische Eroberer. Angeblich soll er eine gesamte türkische Armee gepfählt haben. Deshalb ist er in Rumänien als Vlad, der Pfähler bekannt. Von vielen Menschen der damaligen Zeit wurde er aber auch als Befreier von Dieben und Eroberen angesehen. Grausamkeit gehörte im Mittelalter mehr zum Alltag als heute. Trotzdem ragte er wohl in negativer Hinsicht heraus. Vlad Tepes soll seine Ideen für Folterungen und Exekutionen am Hofe des türkischen Sultans bekommen haben. Der Name Dracula ist übrigens nicht von Bram Stoker frei erfunden, sondern beruht auf dem vollständigen Namen vom Prinzen Vlad: Vlad Tepes Draculae, was Vlad, der Sohn von Dracul bedeutet. Den Beinamen Dracul hatte der Vater erhalten, da er ein Mitglied des Drachenordens war - abgeleitet vom lateinischen draco, Drache. Fakten und Erkenntnisse Das Mittelalter ist lange vorbei und sehr viele Fakten sind nicht sicher überliefert. Bekannt ist aber, dass Vlad Tepes Draculae, Vlad III., 1431 in Sighisoara geboren wurde. Er kämpfte u. a. um die Hauptstadt Rumäniens - Bukarest - und wurde mit 30 Jahren gefangen genommen. Später vertrieb er die Türken und spießte seine Gefangenen auf gefette Pfähle. Er starb 1476. Bram Stoker ließ sich von diesen wenigen Tatsachen zu seinem Buch "Dracula" inspirieren, wobei nach der Meinung einiger Abergläubischer, seine Idee eines Untoten, der aus dem Grab steigt, um Blut zu trinken, 1931 bestätigt wurde. Wie die Lebensgeschichte war nämlich auch der Tod von Tepes ein besonders blutiger. In der Silvesternacht 1476 wurde er enthauptet. Seinen Kopf legt man in Honig ein und schickte ihn nach Tzarigrad. Der Körper wurde dort zerstückelt und anschließend in das Inselkloster nach Snagow gebracht. Als dann vor einigen Jahren Vlad's letzte Ruhestätte anlässlich seines 500. Geburtstags geöffnet wurde, war das Grab leer. Real zu sehen Transilvanien (in Deutschland besser bekannt als "Siebenbürgen") liegt in der Mitte Rumäniens, von den Karpaten umringt. Dracula's Schloss in Bran - die Tötzburg Haben Touristen nur kurz Zeit, um sich in Transilvanien aufzuhalten, werden sie als erstes zum Schloss Bran gefahren. Obwohl dieses Schloss als "Draculas Burg" bekannt ist, wurde es nicht von Vlad III gebaut und strahlt auch keinerlei düstere oder geheimnisvolle Aura aus. Das Schloss aus dem 14. Jahrhundert hat dennoch seinen ganz eigenen Charme. Es liegt auf einem 60 m hohen Hügel mitten in Bran und wurde als Grenzstützpunkt errichtet. Von 1920 bis 1947 wurde das Schloss als Sommerresidenz von Queen Marie benutzt. Aus dieser Zeit stammen auch die meisten der ausgestellten Möbel und Einrichtungsgegenstände. Der Springbrunnen im Innenhof des verwinkelten und fast Donröschenmäßig anmutenden Schlosses verbirgt ein Labyrinth von geheimen, unterirdischen Tunneln und Gängen. Dracula's Burgfestung Cetatea Poenari (nahe Arefu/Curtea de Arges) Vlad Tepes wurde mehrfach als Herrscher eingesetzt. Während einer seiner Amtszeiten lebte er in der, in den Bergen gelegenenen, Burg Cetatea Poenari, von der heute nur noch eine Ruine zu besichtigen ist, die jedoch mit Sicherheit dem Image des sturmumtosten, von Blitzen erhellten, dunklem Gemäuer sehr nahe kommt, welches Zuschauer und Leser in zahlreichen Filmen und Büchern erschauern ließ. Vlad Tepes liebte seine Burg, vielleicht auch, weil er rund um die Stadt seine Pfähle aufbauen ließ. Bis zu 20.000 solcher Todespflöcke sollen die Stadt umsäumt haben. Um zur Burg zu gelangen muss der Tourist mehr als 1400 Stufen erklettern. Dracula's Palast in Tirgoviste Im Winter 1436-37 wurde Vlad Dracul Prinz der Walachei und zog in den Palast in Tirgoviste (manchmal auch Targoviste geschrieben) ein. Nach 6 Jahren musste er diesen Ort verlassen, da er aus politischen Gründen eine Geisel am türkischen Sultanshof wurde. Beeindruckend sind der Turm und die Kirche, die im Gegensatz zum Palast vollständig erhalten sind. Sighisoara (Schässburg) Sighisoara ist eine der größten mittelalterlichen Städte in der Welt. Seit 1999 gehört der Ort zum Weltkulturerbe von UNESCO. Er wurde von deutschen Handwerkern und Händlern gegründet und ist auch als Sachsen von Transilvanien bekannt. Sehenswert ist die befestigte, mittelalterlich anmutende Innenstadt. Dracula-Touristen interessieren sich in diesem Ort jedoch mehr für das angebliche Geburtshaus Vlad III aus dem 15. Jahrhundert. Weitere Highlights in der Umgebung Rumänien hat ein faszinierende Berglandschaft: die Karpaten. Fast alle Berghänge sind bewaldet. Es gibt verborgene Täler und unberührte Bergwiesen. In den Naturschutzparks leben noch Bären, Luchse und Wölfe.Die richtige Umgebung, um sich in Bran Stoker's Roman Dracula hineinversetzen zu können - besonders, wenn man durch kleine, abgelegene Dörfer fährt, von denen man gar nicht glauben mag, dass die Bewohner in unserem Jahrhundert leben. Typisch für Transsilvanien sind vor allem die sogenannten Kirchenburgen, von diesen leitet sich auch der Name Siebenbürgen ab. Wie der Name bereits verrät, sind es befestigte Kirchen, die den Dorfbewohnern in gefahrvollen Zeiten Schutz und Zuflucht boten. Einige der wichtigsten Städte sind: Bistriz (Bistria), Kronstadt (Brasov), Klausenburg (Napoca), Mediasch (Medias), Muhlbach (Sebes), Hermanstadt (Sibiu), Schassburg (Sighisoara), Balgrad (Alba Iulia). Unbedingt sehenswert (wenn auch nicht im Zusammenhang mit Graf Dracula) sind die wunderschön bemalten Klöster in der Bukowina im Nordosten Rumäniens. Die Klöster entstanden im 15. Jh. Zu dieser Zeit war die dortige Bevölkerung der ständigen Bedrohung durch Tataren und Osmanen ausgesetzt. Deshalb wurden alle Klöster mit mächtigen Mauern stark befestigt und bieten von außen einen burgartigen Anblick. Innerhalb der Mauern finden sich die typischen Kirchen mit farbenprächtigen Außenfresken, wobei jedes Kloster seine eigenen Farben hat: Voronet ist in blau gehalten, Sucevita in rotgrün, Moldovita in gelb, Humor in rot. Sie sind in den UNESCO-Katalog "Große Denkmäler der Welt" aufgenommen worden. Klicken Sie hier, wenn Sie mehr Interesse an mystischen und magischen jahreszeitlichen Bräuchen haben, z. B. Infos zu Halloween, Samhain, Walpurgis ... Dieser Artikel wurde vom Webmaster
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