Die Hand ist das äußere Gehirn des Menschen Erfahrungsfeld der Sinne im Schloss Freudenberg in WiesbadenHistorieHugo Kükelhaus, der im Jahre 1900 geboren wurde, schrieb folgendes zum Thema Erfahrungen nieder: 'Es ist wie mit dem Küssen. ... Man muss es tun. Dann erst weiss man, was es ist. So verhält es sich auch mit dem Erfahrungsfeld..... Wir sind seit Jahrhunderten darin geübt, die Erfahrung durch die Kenntnis zu ersetzen. Und leben in einer Ersatzwelt. In der nichts anderes ersetzt wird als das Leben selbst, eben: die Erfahrung.' Getreu nach diesem Motto wurde ein Wanderausstellung zum Thema Erfahrungsfeld ins Leben gerufen, die nun im Schloss Freudenberg in Wiesbaden seßhaft ist. Obwohl diese Stätte der Wahrnehmung bereits seit 1993 der Öffentlichkeit zugänglich ist, drängt sich beim Besucher der Eindruck einer 'Baustelle' auf, was jedoch gewollt ist. Denn der Wiederaufbau und die Wiederbelebung des einstmals verfallenen Gebäudes wird als 'Erfahrungsfeld' und Lehrbaustelle inszeniert. Immer wieder wurden und werden Künstler, Pädagogen, Architekten, Handwerker und Kinder eingeladen, am Aufbau des Erfahrungsfelds Freudenberg mitzuwirken. Aus diesem Grund wurde der Verein als gemeinnützig anerkannt und erhielt für seine Verdienste für das kulturelle Leben in Wiesbaden den Kulturpreis der Landeshauptstadt. Fakten und Erkenntnisse Was genau aber ist nun im Schloss Freudenberg zu sehen und warum ist ein Besuch eine nachwirkende Erfahrung für jeden? Hier finden Sie 'Feldwege' zur Entdeckung, Erkundung und zum spielerischen Umgang mit all den Erscheinungen, die Himmel und Erde zusammenhalten. Dabei geht es nicht wie häufig in Ausstellungen um Betrachten und Konsumieren, sondern um selbst Erfahrungen zu machen. Vor dem Schloss finden sich u. a. ein Barfußweg, ein Summstein, diverse Geschicklichkeitsspielzeuge wie Laufrollen, Stelzen oder Wackelholzscheiben und vieles mehr. Erwachsene wie Kinder machen hier bei geeigneten Wetterbedingungen bereits erste Erfahrungen beim Berühren von unterschiedlichen Materialien oder dem Gebrauch unterschiedlichster Gegenstände. Alle Sinne werden angesprochen. Wer nicht nur zuguckt, sondern sich selbst auf das mitmachen einlässt, fühlt sich lebendig und aufgeladen, bereit zu neuen Taten. (Auch Managerschulungen finden hier statt.) Im Inneren des Schlosss geht es dann weiter. Namen wie Strömungstafel oder Wolkenmaschine, Impulskugelreihe, Riesen-Dreizeitenpendel oder Duftorgel machen neugierig. Hier erlebt man Geräusche, Klänge, Düfte, Dunkelheit, Licht und vieles mehr in ganz anderem Dimensionen und mit einem neuen Gefühl der Ganzheit. Real zu sehen Es ist schwer zu beschreiben, was genau Sie erleben werden, wenn Sie sich auf das Abenteuer 'Erfahrungsfeld' einlassen, denn nüchterne Beschreibungen helfen kaum weiter. Trotzdem hier nun ein kleiner Überblick über die vielfältigen Sinneswahrnehmungen, die Sie im Schloss Freundenberg erleben können. Draußen führt das Erfahrungsfeld Geomantie zu einem Ort der Kraft. Geomantie ist eine alte Wissenschaft von den Wechselbeziehungen zwischen Erde und Kosmos. Lassen Sie hier zum Beispiel einmal einen tonnenschweren Stein über sich hin und her pendeln, um die Gewalt der Natur zu erleben. Oder folgen Sie einem Stein-Labyrinth, dass bereits 500 Jahre v. Chr. in dieser Form gebaut wurde. Ebenfalls vor dem Schloss befindet sich der Barfußweg, der ganz neue Erfahrung für unsere schuhgewohnten Füße bietet. Anschließend sollten Sie einmal den Summstein ausprobieren, der eine Nachbildung eines unterirdischen Summlochs in Malta ist. Hören Sie hier Ihren ganz eigenen Tremor, etwas, was bei jedem Menschen einzigartig ist. Im Schloss begegnen Sie als erstes dem Thema Schwingungen. Alles kann und soll in Bewegung gebracht werden. Impulspendel, Dreizeitenpendel, Spiralzeichner, Strömungstafel ... Weiter geht es mit schwerer erfaßbaren Phänomenen, denn nun sind Geduld und Aufmerksamkeit nötig, da sich nicht alles auf den ersten Blick erschließt, bzw. die Phänomene von Station zu Station springen. Farbige Schatten, Goethes Farbenlehre Abendrot und Himmelsblau, die prismatischen Farben, farbige Nachbilder ... Besonders beeindruckend der dunkle Raum und die Dunkelbar, beides Räume ohne einen jeglichen Lichtstrahl - absolute Dunkelheit, durch die man sich durchkämpfen muss; über Stock und Stein geht es treppauf- und treppab. Und wer sich traut, gönnt sich einen Drink in der nachtschwarzen, lichtlosen Bar und sieht sich bei der Bezahlung ungeahnten Schwierigkeiten gegenüber. Wie geht eigentlich mein Portemonnaie auf ... komisch ... tausendmal gemacht ... und doch ... wie finde und entnehme ich die Münze ohne dass sie auf den Boden fällt. Und welche Münze habe ich hier eigentlich? Bereits in der Dunkelzone wird der Hörsinn gefordert. Ebenso beim Malen mit Tönen, wo durch Sand und Töne Klangbilder erzeugt werden. Probieren Sie auch die chinesische Tempelglocke mit ihren fast meditativen Klangsequenzen aus. Oder versuchen Sie wie die Priester und Schamanen früherer Zeiten durch den wassergefüllten Hexentopf in die Zukunft zu blicken. Diese Bronzeschale kann durch Reiben zum Klingen gebracht werden und erzeugt dabei verschiedene Muster auf der Wasseroberfläche. Aber auch die anderen Sinne kommen bei der Duftorgel oder der Tastgalerie nicht zu kurz. Alles in allem eben ein Fest der Sinne
mit Eindrücken und Erinnerungen an frühzeitliche magische Bräuche und Urphänomene! Dieser Artikel wurde vom Webmaster
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