Entdeckung der Mumie von Nofretete?!
entnommen aus dem Ägyptischen Museum in BerlinJeder kennt ihr Abbild, jeder weiß, dass sie als schönste Frau der Weltgeschichte gilt, aber kaum einer weiß, wer sie war, wann sie gelebt hat und was mit ihr und ihren sterblichen Überresten geschehen ist.

Jetzt hat die englische Wissenschaftlerin Joan Fletcher mehr darüber heraus gefunden und vielleicht sogar ihre Mumie entdeckt.

Nofretete lebte vor mehr als 3500 Jahren und war die Frau vom Pharao Echnaton aus der 18. Dynastie. Ihre Name bedeutet 'die Schöne ist gekommen' und diesen Kult pflegte sie ihr Leben lang. Zusammen mit ihrem Mann führte sie eine neue Religion ein, den Kult um den Sonnengott Aton. Sonnengott AtonUnd obwohl ein Teil des Volkes den Glaubenswandel mit vollzogen, schafften sich die Beiden auch viele Feinde. Die gesamte Priesterschaft wurde arbeitslos, da ein Ansprechen des neuen Gottes nur über die Fürsprache des Pharaonenpaars möglich sein sollte.

Viel wissen wir von Nofretete nicht, weil alle Bemerkungen und Bilder von ihren Feinden nach ihrem Tod weitgehend zerstört wurden. Geblieben ist natürlich die Gipsbüste im Ägyptischen Museum in Berlin, deren Bemalung auch ohne Restaurierung noch genauso leuchtet wie am ersten Tag. Was nach dem Tod von Nofretete mit ihrer Leiche geschah, war bis vor kurzem im Dunkel der Vergangenheit versteckt.

Nun aber behauptet die englische Wissenschaftlerin Joan Fletcher den Beweis für die Identifizierung einer von Victor Loret 1898 gefundenen Mumie gefunden zu haben. Damals wurde den drei Mumien, die in einer Seitenkammer im Grab des Amenophis II entdeckt wurden, wenig Bedeutung beigemessen und die Grabkammer wurde einfach wieder zugemauert. Entnommen wurde lediglich ein Haarteil, welches sich heute im Ägyptischen Museum in Kairo befindet und Joan Fletcher auf ihre Theorie brachte.

Dieses Haarteil war aus der richtigen Zeit und typisch für ägyptische Königinnen, die sich aus Furcht vor Läusen und Krankheiten ihre eigenen Haare abrasierten. Die drei Mumien, die als 'alte Frau', 'junge Frau' und 'Junge' katalogisiert wurden, könnten sich nach Recherchen der englischen Wissenschaftlerin als Tiye (Mutter von Echnaton), Thutmosis (10-jähriger Sohn von Tiye) und Nofretete (Ehefrau von Echnaton) entpuppen. Die 'Junge Frau' hat nämlich einen kahl rasierten Schädel und weist tiefe Abdrücke einer Kopfbedeckung (wie sie auf der Gipsbüste in Berlin zu sehen ist) auf.

Um zu beweisen, dass die Mumie Nofretete ist, erwirkte die englische Wissenschaftlerin ein kurzzeitige Öffnung der Grabkammer, um Film- und Fotoaufnahmen zu machen, aber auch um mit einem transportablen Röntgengerät die Mumien zu durchleuchten. Die Entnahme von Gewebeproben oder die Entfernung der Mumien aus der Grabkammer hatte die ägyptische Altertumsverwaltung nicht gestattet.

Wie in der Dokumentation vom Privatsender Premiere/Discovery-Channel dargestellt, hat eine der Leichen ein doppelt durchstochenes Ohrläppchen. Diese Tatsache ist nur von zwei Frauen aus dieser Zeit bekannt: von Nofretete und ihrer Tochter. Weiterhin glaubt man, dass die als 'Junge Frau' bezeichnete Mumie im Alter von 19 bis 30 Jahren gestorben sei, was auf Nofretete zutreffen könnte. Sie wurde vermutlich jung verheiratet, war aber 6 fache Mutter und hat etliche Jahre zusammen mit Echnaton die Geschicke ihres Landes kontrolliert.

Weitere Hinweise liefern die gekrümmten Finger des rechten Armes, der gekreut über dem Brustkorb lag und vermutlich ein Zepter gehalten hat, das allerdings zusammen mit allem anderen Schmuck schon vor langer Zeit von Grabräubern gestohlen wurde. Lediglich eine Goldperle im Brustkorb der Leiche konnte auf dem Röntgenbild entdeckt werden. Sie fiel vermutlich bei Entfernen des Halsschmuckes unbemerkt herunter.

Erschreckend ist die Tatsache, dass ein Teil des Mundes und der linken Gesichtshälfte von Nofretete absichtlich nach ihrem Tod zertrümmert wurde, vermutlich damit ihr der Weg ins Totenreich versperrt bleiben sollte. Nur wer mit unversehrtem Körper und der Fähigkeit, dem Totengott mündlich Rechenschaft ablegen zu können, in der Unterwelt erschien, hatte die Möglichkeit, ins Totenreich zu gelangen. Auch eine Stichwunde in der linken Brustseite, von der nicht klar feststellbar ist, ob sie vor oder nach ihrem Tod entstand, zeugt von den vielen Feinden einer strengen Herrscherin.

Eine faszinierende Online-Präsentation mit vielen Bildern der Mumie finden Sie unter Nofretete auf Discovery Channel

Die Gipsbüste befindet sich im Ägyptischen Museum in Berlin

Echnaton und Nofretete



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