EVASI, EFFVGI, SPES ET FORTVNA, VALE!
Ich bin entkommen.
Ich bin geflohen.
Hoffnung und Glück, leb wohl!
(Inschrift in Pompeji)


"Das Leben" in Pompeji

Historie und Legenden
Am 24. August 79 nach Chr., zwischen 10 und 13 Uhr, wurde die Welt einer ganzen Stadt durch den Ausbruch des Vesuvs zerstört. Eine lebenslustige und hoch zivilisierte Gesellschaft verschwand in einigen Stunden von der Bildfläche und in einigen Monaten aus den Gedanken der Menschen der damaligen Zeit. Der Name Pompeji geriet in Vergessenheit.

Doch die grauenvollen Stunden des Unterganges sind bis heute überliefert, denn ein Zeitzeuge, Gaius Plinius der Jüngere, beschrieb seine Erlebnisse in einem Brief. Er erzählt von dem furchtbaren Schwefelgeruch und dem dichten Qualm, der sich über alles legte und das Atmen zur Qual machte, von den geliebten Menschen, die sich zum Schlafen niederlegten, aber niemals mehr erwachten.

von Jakob Wilhelm Huber  (1787-1871)Auch Regisseure und Autoren vieler Filme und Romane versuchten sich diese Situation auszumalen. Bereits im 18. Jahrhundert, als man mit ersten Ausgrabungen begann, waren die Menschen fasziniert von der menschlichen Tragödie. In dieser Zeit, als Nachrichten von Krieg und Zerstörung noch nicht jeden Abend über den Bildschirm flimmerten, regten die Funde aus Pompeji die Sensationslust und die Fantasie an. Es begann eine Zeit der romantisch verklärten Schwärmerei einer längst vergessenen Zivilisation.

Fakten und Erkenntnisse
Wie man heute weiß, haben über 20 000 Menschen in Pompeji gelebt. Die meisten konnten sich in den ersten Stunden des Ausbruchs retten, denn nicht Lavaströme sondern ein Bimssteinregen von 20 cm pro Stunde prasselte auf die Bewohner nieder. Enstanden ist dieser Regen durch den hohen Druck, mit der Magma in die Luft geschleudert wurde, der dort erstarrte und zur Erde herunterfiel.

frühe Ausgrabungen in Pompeji
Gegen spätabends war Pompeji bereits unter einer 4 Meter hohen Bimssteinschicht begraben. Zu dieser Zeit befanden sich nur noch 1044 Personen in der Stadt, teils weil sie wohl hofften, in den Häusern sicher zu sein, teils aber auch, weil sie zu krank oder schwach waren, um die Stadt zu verlassen. Dies wurde ihr Verhängnis. Denn ein sogenannter pyroklastischer Strom, der bei Vulkanausbrüchen sehr selten ist und glühend heiße Asche mit über 200 Kilometer pro Stunde erzeugt, verbrannte in Sekundenschnelle die Haut jedes lebenden Wesens und verglühte die Atemwege, so dass alle 1044 Menschen und etliche Tiere erstickten.

Bereits am Tag nach dem Vulkanausbruch versuchten Aufräumtrupps die wertvollsten Gegenstände aus der Asche zu bergen. Doch die Angst der Arbeiter vor dem Begrabenwerden durch die meterhohen Ascheschichten ließ diese Vorhaben scheitern und die Stadt Pompeji versank in die Vergessenheit.

Gipsabdruck eines PompejanersErst 1710 veranlasst der Vizekönig von Neapel eine Schatzsuche in Herculaneum. 1748 öffnete dann die erste Baustelle in Pompeji selbst. Da es den damaligen Ausgräbern nicht um den Erhalt von Kunstschätzen oder die Wissenbereicherung ging, sondern lediglich um verwertbare Schätze, wurde wenig Rücksicht auf eine behutsame Behandlung der Überreste gelegt. Nach und nach jedoch wurde das Interesse der Bevölkerung stärker und die ersten Touristen eroberten Mitte des 18. Jahrhunderts Pompeji.

Knapp 100 Jahre später ließ der Archäologe Giuseppe Fiorelli die Hohlräume der zu Stein gewordenen Asche über den zu Staub zerfallenen Menschen und Tiere von Pompeji mit Gips ausgießen.So wurde der Todeskampf der Pompejaner in aller Klarheit und mit den kleinsten Details festgehalten und lässt auch heute noch die Betrachter erschauern. Jedoch werden nur einige wenige Exemplare für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht - teils wegen der realistischen Abbildungen, teils wegen der manchmal pietätlosen Bemerkungen der Schaulustigen.


Real zu sehen
Wandmalerie in Pompeji; entnommen aus: www.unites.uqam.ca Im Gegensatz zu vielen anderen Ruinenstädten braucht man in Pompeji wenig Fantasie, um sich das Leben der einst blühenden Stadt vorstellen zu können. Viele Mauern, Gebäude, Strassen und Verkaufsstände stehen noch (fast) genauso da, wie vor knapp 2000 Jahren. Selbst unzählige Wandmalerien, mit teils sehr erotischen Darstellungen, sind noch in kräftigen Farben erhalten geblieben.

In einigen Häusern wurden Gärten angelegt, die andeutungsweise einen Eindruck von der Pracht der pompejanischen Villen vermitteln. Lebendig und hautnah präsentiert sich die versunkene Welt des Römischen Reichs.

Garten in Pompeji; entnommen aus http://www.thecolefamily.comIn dem 66 ha großen Freilichtmuseum überraschen immer wieder kämpferische Wahlparolen, Liebesgedichte oder freche Grafittis des 1. Jahrhunderts nach Chr. die Besucher, denn nicht nur Künstler haben sich an den Hausmauern versucht, sondern auch, ähnlich wie in heutiger Zeit, die Stadtbewohner selbst. Durch diese Vielfalt entsteht selbst beim Laien ein plastisches Bild vom täglichen Leben in Pompejis Strassen vor dem Ausbruch des Vesuvs.

Eine Auswahl der Sprüche:

Ich staune, Wand, daß du nicht einstürzt unter dem Gewicht des ganzen Unsinns

Verteilt die öffentlichen Gelder! Sie liegen nutzlos nur in unseren Truhen

Schamhaare muß ein Mädchen haben, nicht kahlgeschoren soll es sein; so schützt es dich vor grimmiger Kälte, schlüpfst du zu ihm hinein.

Weitere Highlights in der Umgebung
typische Strasse in der Altsstadt von NeapelEin guter Ausgangspunkt für Erkundungen ist Neapel bzw. die Ferieninsel Ischia, die nur wenige Kilometer vor Neapel liegt.

Auf Ischia sollte man mindestens einmal die Poseidon Thermen besucht haben. Sie bestehen aus einer Vielzahl von Wasserbecken mit unterschiedlichen Temperaturen in eine Garten am Hang angelegt. In dieser Therme finden sich auch etliche Kunstgegenstände, die der Deutsche, Dr. Kuttner, auf der ganzen Welt sammelte.

Der Hafen in Ischia Porto ist wunderschön romantisch, ebenso wie die bergige Landschaft, die man bei einer Inselrundfahrt erleben kann.

Natürlich sollte auch ein Besteigung des Vesuvs nicht fehlen oder der Bummel durch die Altstadt von Neapel, die so typisch italienisch ist - fast wie aus den 50er-Jahre Filmen mit Gina Lollobrigida und Sophia Loren.

 
Poseidon Therme


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Allgemeine Infos
Pompeji wird z. B. als Ausflug von Ischia aus angeboten, lässt sich aber auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Man sollte unbedingt eine Führung mitmachen, da man nur so die Bedeutung der verschiedenen Villen und Gegenstände erkennen kann.

Italien ist in den Sommermonaten, wenn auch die Italiener Urlaub machen, sehr laut und hektisch. Überall knattern Zweirädern und quengeln Kinder. Besonders in Strandnähe und in beliebten Badeorten kann dann von Erholung keine Rede mehr sein. Wenn Sie also lieber in Ruhe Besichtigungen durchführen möchten, sollten Sie die Zeiten außerhalb der Saison wählen.

Hilfreiche Links im Internet
Linksammlung zu Pompeji

Kleiner Rundgang durch Pompeji

Bericht über das Alltagsleben der Pompejaner

Fantastische Fotos von Pompeji

Reiseberichte von allen Orten der Welt auf nicht-kommerziellen Privatseiten
www.derreisetipp.de

Sammlung außergewöhnliche Internetseiten über viele Orte dieser Welt - staunen, informieren, bookmarken
Infos über Orte

Literaturtipps
Eindrucksvolle, plastische Schilderung des pompejanischen Lebens, mit vielen Grafiken, Karten und Fotos
Pompeji, die eingeäscherte Stadt



Meine persönlichen Eindrücke und Tipps
Kaum jemand bleibt von der Tragödie Pompejis unbeeindruckt, wenn er erst einmal in den Mauern dieser Stadt gestanden hat. Nicht nur die Gipsabdrücke lassen uns glauben, die Menschen vom Pompeji fast gekannt zu haben, sondern auch die vielen gut erhaltenen Gebäude und Strassen. Kaum zu glauben, dass es 2000 Jahre her sein soll, dass hier das letzte Mal jemand gelebt hat.

Sobald man seinen Eintritt bezahlt hat und in die Strassen eingetaucht ist, fühlt man sich zurückversetzt in die Zeiten als Rom bei der Weltherrschaft mitzureden hatte. Die Ausgrabung in Pompeji ist auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn man sich auch nur ein wenig für alte Kulturen interessiert.

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Letzte Änderung dieser Seite erfolgte am 29.07.2011



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