Die Kunst des Ausruhens ist ein Teil der Kunst des Arbeitens. Kloster Valldemossa auf MallorcaHistorie und LegendenDie Ferieninsel Mallorca vor der spanischen Mittelmeerküste verbindet man vor allen Dingen mit den Begriffen 'Ballermann', 'Nachtleben' und 'Krawall'. Aber die Insel hat viel mehr zu bieten. Besonders beliebt ist sie bei Wanderern und auch dem spanischen Königspaar wegen ihrer fast unberührten Natur und der grandiosen Bergwelt. Ein besonderer Anziehungspunkt, nur eine halbe Stunde Fahrtzeit von der Hauptstadt Palma de Mallorca entfernt, ist das ehemalige Kloster Valdemossa. Jährlich besuchen etwa 250.000 Menschen die, in jedem Reiseführer erwähnte, Kartause (in Mallorquín: Cartoixa; in Spanisch: Cartuja). Hier hat sich im Winter des Jahres 1838 der Komponist Frederic Chopin mit seiner Geliebten, der Schriftstellerin George Sand eingemietet. Denn bereits damals wurde das Kloster nicht mehr von den Mönchen genutzt, sondern diente schon als Wohnraum. Die Mönche wurden 1835 aufgrund des sogenannten Säkulierungsgesetzes vertrieben und alle Gebäude, bis auf die Kirche, privatisiert. Frederic Chopin litt im Winter 1838 an einer Lungenkrankheit, weswegen das regenreiche Klima des Nordwestens der Insel nicht unbedingt seiner Gesundheit dienlich war. Während seines dreimonatigen Aufenthaltes verschlechterte sich seine Krankheit sogar noch. Trotzdem wird heute davon ausgegangen, dass Chopin und Sand die Zeit im Kloster als romantischen Aufenthalt genossen. Für die damalige Gesellschaft war die ganze Affaire natürlich ein unerhörter Skandal. Doch davon ließen sich weder die emazipierte Schriftstellerin George Sand noch der Komponist Frederic Chopin ablenken. Sie schrieb in dieser Zeit den wohl meist gedruckten (aber vielleicht auch am wenigsten gelesenen Roman) 'Ein Winter auf Mallorca', in dem sie kaum ein gutes Haar an den Mallorquinern ließ, dafür die Natur in höchsten Tönen lobte, und er komponierte die bekannte 'Regentropfen-Prelude'. Fakten und Erkenntnisse Das kleine Bergdorf Valldemossa liegt auf 430 m Höhe und hat sich abseits des Touristenrummels in den engen Strassen und Gassen seine Ursprünglichkeit bewahren können. Das Kloster selbst wurde 1399 erbaut und über 400 Jahre von den Kartäusermönchen genutzt. Eine anschauliche Darstellung des Lebens in einer Mönchszelle findet sich heute noch in der Zellgemächern des Priors im Valldemossa Kloster. Da die ehemaligen Klosterzellen, an denen sich teilweise auch Gärten anschließen, sehr geräumig sind, werden sie heute entweder als Sommerresidenz oder als Ausstellungsräume für das Museum genutzt. Alle Zellen sind im Privatbesitz von neun Eigentümern. Real zu sehen Wer den nicht unerheblichen Eintrittspreis bezahlt hat, sucht vermutlich als erstes die Zellen 2 und 4 auf, da diese die Heimstatt von Chopin und Sand waren. Man findet dort Dokumente und Erinnerungsstücke, wie auch ein Klavier vor. Besonders sehenswert ist auf jeden Fall der Klostergarten, die Klosterapotheke und für Interessierte das 'Museo Municipal', welches in vier Abteilungen Buchbaumholzschnitte der ehemaligen Druckerei, Werke und Arbeitsmethode des Reiseschriftstellers Erzherzog Luis Salvador, Gemälde des Valldemossa umgebenden Transmutana-Gebirges und zeitgenössiche Kunst europäischer Maler des 20. Jahrhunderts beherbergt. Wer sich die Zeit nimmt, durch den Ort zu bummeln, sollte auch einmal bei der gotischen Pfarrkirche San Bartolome (aus dem Jahr 1245) oder dem einzigen über 100 Jahre altem Luxuslandhotel des Ortes vorbei schauen. Wie viele spanische Orte, hat auch Valldemossa eine Heilige, die hier verehrt wird. Die Nonne Catalina Tomas, die 1531 in Valldemossa geboren wurde, ist die einzige 'einheimische' Heilige von Mallorca und deshalb wird in vielen mallorquinischen Kirchen und Kapellen an sie erinnert. In Valldemossa ist neben der Pfarrkirche ihr Geburtshaus noch heute zu sehen. Weitere Highlights in der Umgebung Mallorca hat so viele Seiten, dass man diese auf einer einzigen Internetseite gar nicht aufführen kann. Eine romantische Hauptsstadt mit alten Gassen, historischen Plätzen, Gebäuden und Gärten sowie dem spanischen Dorf; wunderschöne Fischerorte wie Soller (unbedingt empfehlenswert: die Fahrt mit der roten Eisenbahn von Palma nach Soller); das Naturwunder der Drachenhöhlen ... u. v. m. Dieser Artikel wurde vom Webmaster
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