Weihnachtsbräuche - gar nicht so alt, wie man denkt
Heutzutage ist das Weihnachtsfest in den Gedanken der Menschen eher mit dem pausbäckigen, rotgewandeten Weihnachtsmann und dem Brauch des Schenkens und Christbaum schmückens verbunden als mit der Geburt Jesu. Aber wissen Sie auch, dass der Weihnachtsmann in seiner, in der ganzen Welt bekannten, Aufmachung erst wenige Jahrzehnte alt ist?

Ursprünglich gab es eine Vielzahl unterschiedlicher Entwürfe und kein allgemein vertrautes Aussehen.
1809 trägt der Weihnachtsmann in einem Buch des Schriftstellers Washington Irving einen "tiefen Hut mit breiter Krempe, eine riesige flämische Kniehose und lange Pfeife". 1822 wird der Nikolaus von Clement Moore als "pausbäckiger, pummeliger, alter Kobold" beschrieben. Viele Zeichnungen wurden nach diesem Gedicht angefertigt.

Erst in den zwanziger Jahren schließlich begann der heute übliche rot-weiße Weihnachtsmanndress über die anderen Farben zu dominieren. Von 1927 bis 1931 begann sich das heutige Image durchzusetzen. Die "The Coca-Cola Company" beauftragte nämlich den schwedisch-amerikanischen Zeichner Haddon Sundblom, den "Santa Claus" für eine Werbekampagne zu zeichnen. Sundblom schuf einen sympathischen "Weihnachtsmann zum Anfassen". Seine Vorlage: das Gesicht eines pensionierten Coca-Cola Fahrverkäufers.

In den folgenden 35 Jahren entwickelte Sundblom immer neue Szenarien für Coca-Cola und Santa Claus. Jedes Jahr - bis 1966 - schuf Sundblom mindestens einen fröhlichen Santa Claus für die Weihnachtswerbung von Coca-Cola.

Später nahm der Zeichner sein eigenes Gesicht als Vorlage und mixte ein Anlitz, das sich schnell um den ganzen Globus verbreitete. Heute ist diese Figur der Inbegriff vom Weihnachtsmann und in der ganzen Welt vertraut: Der großväterliche Weihnachtsmann mit Pausbacken, stattlichem Rauschebart und einem roten Mantel mit weißem Pelzbesatz.



Die Adresse des Weihnachtsmannes
Mittlerweile erheben mehrere nordische Städt den Anspruch darauf, der alleinige Wohnort des Weihnachtsmannes zu sein. Am eindruckvollsten unterstreicht dies Lappland mit der Weihnachtsstadt in Rovaniemi, der Hauptstadt von Lappland. Hier wurde neben einer Rentierfarm eine komplette Weihnachtsstadt mit Wichtelschule, Spielzeugfabrik und vielem mehr in eine riesige unterirdische Höhle gebaut.

Wer mal dorthin reisen möchte, liest auf der Seite www.kindererlebnis.de nach.

Aber auch die norwegischen Stadt Drøbak errichtete direkt am Marktplatz ein Weihnachtshaus und das Postamt des Julenisse = Weihnachtsmann. Sie finden dort zum Beispiel das einzige offizielle Warnschild vor Weihnachtsmannwechsel.

Über folgende weitere Adressen können Sie den Weihnachtsmann in aller Welt erreichen. (Er antwortet allerdings nur, wenn Sie das Rückporto beilegen, denn auch Weihnachtsmänner müssen sparen :-))

In Deutschland:

in Brandenburg
An den Weihnachtsmann
16798 Himmelpfort
in Niedersachsen
An den Weihnachtsmann
In Himmelthür
31137 Hildesheim

in Niedersachsen
An den Weihnachtsmann
21709 Himmelpforten

in Bayern
An den Weihnachtsmann
97267 Himmelstadt
in Niedersachsen
An den Weihnachtsmann
Nikolausdorf
49681 Garrel

in Nordrhein-Westfalen
An den Weihnachtsmann
51766 Engelskirchen



Wenn Sie es etwas exotischer mögen, bitte sehr:

Nordpol - Grönland:
Santa Claus Nordpolen
Julemandens Postkontor
DK-3900 Nuuk

Schweden:
Santa Claus
Santa World
S-Mora - Schweden

Finnland:
Santa's Main Post Office
FIN-96930 NAPAPIIRI
oder:
Joulupukki
MAAKUNTAKATU 10
SS-96100 Rovaniemi

Norwegen:
Julenissen
N-1440 Drøbak

Kanada:
Santa Claus
HOH OHO

 




Die Geschichte des Weihnachtsgrüns
Schon die Römer bekränzten ihre Häuser zum Jahreswechsel mit Lorbeerzweigen. 1494 war es bereits Sitte, grüne Tannenzweige ("Weihnachtsmaien") ins Haus zu stellen, wird im "Narrenschiff" Sebastian Brants bezeugt. 1509 zeigt ein Kupferstich den ersten mit Lichtern und Sternen geschmückten Tannenbaum von Lucas Cranach dem Älteren.

Der erste Christbaum allerdings wurde 1597 von der Handwerkerzunft der Stadt Bremen geschmückt. Der prächtige Baum diente lediglich der Dekoration. Bald wurde dies von den anderen Stadtbewohnern nachgeahmt. Das mittelalterliche Deutschland brachte je nach Landschaft Stechpalme, Eibe, Wacholder, Mistel, Buchs, Tanne und Fichte ins Haus. In Kürze breitete sich der Brauch weltweit aus.

Damals hingen auf den Bäumen Papierrosen, Oblaten, Dörrobst, Äpfel, Zuckerstückchen usw. Es fehlten allerdings noch die Kerzen.

1605 soll es bereits einen mit Äpfeln geschmückten, aber noch kerzenlosen Weihnachtsbaum in Straßburg gegeben haben.

1611 soll in Schlesien der erste kerzengeschmückte Tannenbaum im Schloss der Herzogin Dorothea Sybille von Schlesien gestanden haben.

1780 soll in Berlin der erste Weihnachtsbaum gestanden sein.

1815 wurde der erste "richtige" Christbaum in Danzig gesichtet.

Weitere Infos zum Weihnachtsbaum-Brauch findet man auch unter www.werth-weihnachts-welt.de




Weitere Weihnachtsbräuche

In vielen Regionen Deutschlands gibt es Weihnachtsbräuche, die sich nicht deutschlandweit durchsetzen konnte, aber trotzdem interessant sind. Da wären z. B.
  • das Wichteln
  • das Klöpfeln/Klöcklen
  • der Krippenbau
  • die Herbergssuche ... usw.
  • Wichteln Sie doch mal!
    Wichtel:
    Der/Die Schenkende.

    Wichtelopfer:
    Die zu beschenkende Person.

    Wichteln:
    Wichteln beschreibt einen Vorgang, bei dem sich eine gewisse Anzahl (mindestens drei) Personen in der Vorweihnachtszeit zusammenfinden, um sich gegenseitig zu beschenken. Es wird vorher zufällig und geheim bestimmt, wer wem ein Geschenk machen soll. Jeder Teilnehmer beschriftet das verpackte Geschenk mit dem Namen seines Wichtelopfers und bringt es zum Wichteln mit. Schliesslich muss sich jeder Teilnehmer sein Geschenk suchen und es im Kreis der anderen Wichtel öffnen. Der besondere Spass entsteht durch die geheime Zuweisung des Wichtelopfers, da man oft sehr lange rätseln kann, wer für das eigene Geschenk verantwortlich ist.

    Art des Wichtelgeschenkes:
    Natürlich sollten Geschenke in erster Linie dem Schenkenden Spass machen, nicht unbedingt dem Beschenkten. Aber das Wichtelgeschenk sollte auch etwas Ausgefallenes sein, etwas ganz Persönliches oder etwas, was der Beschenkte sich nicht selbst besorgen könnte. Dabei sollte mehr die Idee als der Kaufbetrag im Vordergrund stehen.

    Zum Wichteln eigenen sich auch gut ausgefallene Bilder (Fotos, Collagen) in schönem selbstgemachten Rahmen, selbstgeschriebene Gedichte verbunden mit einer konkreten Einladung zu einer gemeinsamen Kaffeetafel, eigene gekochte und gebackene Präsente .. usw. Beschränken Sie die Ausgaben für die Wichtelgeschenke im Vorfeld. Je weniger man ausgeben darf für ein Wichtelgeschenk, desto kreativer werden die Schenker. Diese und weitere Infos zum Wichteln finden Sie unter www.wichteln.info

    Klöpfer/Klöckler
    Zur Unkenntlichkeit maskiert und mit wilden Gesichtern besuchen die Klöpfer die Dorfbewohner, sagen Klöpflerverse auf und werden von den Hausbewohnern reich beschenkt. Von ihrem Kommen versprach man sich früher eine gute Ernte und Gesundheit. Heute sammeln die Klöpfer oft für wohltätige Zwecke.

    Die Klöcklerschar zieht an den vier Donnerstagabenden des Advents in ihrer Ortschaft von Haus zu Haus. Weil das Tor versperrt ist, müssen die Burschen durch Klopfen mit Scheitern oder Steinen ihre Ankunft melden. Dann müssen sich die Klöckler durch althergebrachte Sprüche den Einlass erkämpfen, während sie sich das „Hinauswünschen” der Hausleute gefallen lassen müssen.

    Nach abwechselnden Austausch von Sprüchen wird den Klöcklern Eintritt gewährt. Sie bekommen eine Jause, bestehend aus Äpfeln, Nüssen, Kletzen, Brot, Speck, Wurst und Branntwein.

    Während der Jause singen die Klöckler das Klöcklerlied mit dem sie jedem Hausbewohner etwas Passendes für das neue Jahr wünschen. Überall wünschen sie Gesundheit und gute Ernte. Sollten sie ein Haus übersehen, so bleibt dort im kommenden Jahr das erhoffte Glück aus.

    Krippen
    Bereits im 4. Jahrhundert finden sich in Italien bildliche Darstellungen der Geburt Christi. Der genaue Ursprung der Krippe ist aber nicht sicher zu bestimmen. Aber bereits in altchristlicher Zeit waren am Weihnachtstag in den Kirchen religiöse Schaustellungen zu sehen

    Der Ursprung der kleinen Figuren einer Krippe, war im 13. Jahrhundert der Wunsch, die Geschichten, die in den Krippenspielen dargestellt wurden, über das ganze Jahr hindurch betrachten zu können.

    Oftmals wird aber auch der Hl. Franziskus von Assisi als "Vater der Krippe" angesehen, da er im Jahre 1223 an Weihnachten im Walde von Rieti die erste Weihnachtskrippe in der uns bekannten Form baute. Mit Erlaubnis seines Papstes zog er damals aus dem Kloster von Greccio aus, errichtete im Wald in einer Höhle eine Futterkrippe mit lebendigem Ochs und Esel und hielt dann vor einer großen Menschenmenge seine berühmte Weihnachtspredigt, "um den des Lesens nicht mächtigen die Weihnachtsgeschichte besser verständlich zu machen".

    Herbergssuche
    Der alte Brauch der "Herbergssuche" hat sich in der Pfarrgemeinde Kraiburg a. Inn bis auf den heutigen Tag erhalten. Zehn Tage vor Weihnachten werden vier Krippen, die Maria und Josef auf der Herbergssuche darstellen, in das Gotteshaus getragen und vom Priester gesegnet, bevor sie den Weg zu den einzelnen Gastfamilien antreten. Auch in anderen Orten in den Alpen wird zum Teil heute noch, eine Darstellung von Maria und Joseph im Dorf von Haus zu Haus getragen und jeweils für einen Tag als "Gast" aufgenommen. Am Heiligen Abend finden dann die zurückgekehrten "Herbergen" und Darstellungen Platz unter dem Lichterbaum.



    Lesen Sie auch, warum wir Weihnachten feiern und wie sehr wir uns in der Zeit geirrt haben.
    Zur Weihnachtstagseite - weltweite Irrtümer in Zusammenhang mit der Geburt Jesu




    * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ *
    Sie können nicht weiterreisen, weil das Navigationsmenü fehlt?
    Klicken Sie hier, für eine vollständige Anzeige von www.magisch-reisen.de.