Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ein Erfolg Second Life: Echte Menschen in virtueller UmgebungWas ist Second Life?Second Life ist eine dreidimensionale Welt im Internet, die fast ausschließlich durch die Menschen, die sich in die virtuelle Umgebung einloggen, gestaltet wird. Landschaften, Gebäude, Räume und sämtliche Gegenstände wurden und werden von den Teilnehmenden selbst programmiert. Second Life entstand 2003 von Linden Lab in San Francisco und wird seitdem weiterentwickelt. Die Second-Life-Client-Software stellt den Benutzern Werkzeuge zur Verfügung, so dass auch Laien ihre Umwelt verändern können. Programmierkenntnisse sind nicht notwendig, manchmal jedoch nützlich, um extravagante Dinge zu erschaffen. Regelmäßige Updates sorgen für Erweiterung der virtuellen Welt und beheben Fehler in der Stabilität der Anwendung. Second Life wird von Linden Labs in einer großen Serverfarm betrieben. Die gesamte virtuelle Welt wird auch als "Rasterfeld" (the Grid) bezeichnet. Am 18. Oktober 2006 erreichte die Bevölkerung (Nutzerzahl) von Second Life den einmillionsten Bewohner. Nur acht Wochen später hatte sich die Anzahl auf zwei Millionen verdoppelt. Und der Boom hält weiter an (2008: mehr als 16 Millionen). Sogar Dienstleister und Unternehmen schaffen sich eine Präsenz im Second Life, entweder in Form eines Ausstellungsraum für ihre Produkte oder in Form eines Avatars, der als Kontaktperson ansprechbar ist. Firmen nutzen diese Plattform auch gerne für Produkttests und Produktinformationen. Sie können hier ohne große Kosten Artikel erstellen und verbreiten, um zu sehen, ob sie bei potenziellen Käufern Anklang finden würden. So hatte Adidas zum Beispiel ein virtuelles Geschäft aufgebaut, in dem man Schuhe aus der aktuellen Kollektion für seinen Avatar kaufen kann. Jeder, der sich einloggen möchte, sucht sich zu Beginn einen Namen und eine (Spiel-)Figur aus, die ihn selbst repräsentiert und mit der er Aktionen wie Chatten, Spielen, bauen, Tanzen... usw. ausführen kann. Diese virtuellen Spielfiguren nennt man Avatare und sind die Bewohner und Besucher von Second Life. Sie sind vom Teilnehmenden zu fast jeder beliebigen Gestalt zu verändern, was einen Teil des Reizes von Second Life ausmacht. Wo sonst kann man sich seinen Körper mit ein paar Mausklicks auf Idealmaße modellieren und sich mit einem Tastendruck eine neue Frisur oder gänzlich andere Haare verpassen. Wie im echten Leben auch, ist Geld das Zahlungsmittel für Waren und Dienstleistungen, die die Bewohner kaufen oder mieten können. Die Währung ist der Linden Dollar (L$), der in echte US-Dollars umgetauscht werden kann. Durch Verkauf von selbst programmierten Dingen, Gebäuden oder Landschaften sowie durch Annehmen eines Jobs (Tänzer, Lehrer, Programmierer, Hosts und mehr) kann jeder Bewohner sein Einkommen aufstocken. Einige Personen verdienen sich ihren Lebensunterhalt ausschließlich durch ihre Tätigkeit im Second Life. Die Amtssprache ist Englisch. Jedoch trifft man überall Menschen aus allen Kontinenten. Es gibt deshalb etliche Umgebungen, in denen sich nur Personen aus einem Sprachraum treffen können. Trotzdem ist unerlässlich mindestens mittlere Englischkenntnisse zu besitzen, um im Second Life sinnvoll agieren zu können. Doch genau wie man viele andere Dinge im Second Life erlernen kann, kann man dort auch an seiner ersten Englischstunde teilnehmen. Die Zeitmessung im Second Life orientiert sich an der Pazifischen Zeit (PST), die 9 Stunden vor unserer MEZ Zeit liegt. Wenn es bei uns sechs Uhr abends ist, ist es im Second Life erst 9 Uhr morgens. Dies hat jedoch nichts mit dem Sonnenunter- oder -aufgang im Second Life zu tun. Jeder Landbesitzer und auch jeder Besucher kann sich seinen eigenen Tagesrhythmus schaffen und auf Mausklick die Sonnen auf- oder untergehen lassen. Was kann man im Second Life tun? Die Möglichkeiten sich bzw. seinen Avatar im Second Life zu beschäftigen, sind genauso vielfältig wie im echten Leben. Deswegen kann ich hier nur die gängigsten Tätigkeiten anreißen. Rollenspiele / Abtauchen aus der realen Welt: Viele loggen sich im Second life ein, um für einige Zeit ihre realen Umwelt zu entfliehen, sei es, um ihre Fantasien in bezug auf Aussehen oder Verhalten auszuleben oder sich einfach durch beobachten und Herumreisen auf andere Gedanken zu bringen. Umgebungen, die Rollenspiele zulassen, finden sich aus allen Bereichen: Fantasy, Science Fiction... Kommunikation: Ein weiterer beliebter Zeitvertreib ist das Chatten mit Hilfe der Tastatur oder auch per Headset und Mikrofon mit der integrierten Voice-Option. Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Chaträumen ist, dass man jederzeit sieht, wer sich noch am gleichen Ort befindet und man sein Gegenüber sehen kann. Nur wer dicht genug an eine Person heran geht, kann sie "hören" und sich mit ihr "unterhalten" (Chattext sieht man 20 Meter weit, Gespräche kann man, wenn dann auch leise, noch 60 Meter im Umkreis hören). Außerdem kann man den Gesprächpartner auch Folien mit Texten und Bildern (Notecards für Texte oder Prims mit Fotos) zeigen, indem man sie einfach neben seinem Avatar erscheinen lässt. Die Kommunikation lässt sich somit viel persönlicher und intensiver erleben. Wer nicht möchte, dass andere zuhören, kann vertrauliche Nachrichten an sein Gegenüber schicken, die von Anderen nicht einsehbar sind. Auch Clubs und Vereine treffen sich zum Austausch im Second Life oder halten dort ihre Besprechungen ab. Shopping: Wer seinen Avatar nicht ständig in der null-acht-15-Kleidung sehen möchte, die kostenlos als Teil der SL-Software bereit gestellt wird und auch wenig Kreativität oder Können hat, um sich seine eigene Kleidung zu programmieren, geht shoppen. Es gibt kostenlose, billige oder sehr teure Kleidung in unzähligen Geschäften in der ganzen Second Life Welt zu erstehen. Doch nicht nur Kleidung wird gerne gekauft, sondern auch eine neue Haut, ein neues Aussehen oder neue Haare für den eigenen Avatar. Dazu sämtliche Accesoires wie Taschen, Schmuck, Tattoos, Waffen, Zauberstäbe, Autos und alle denkbaren oder verrückten anderen Utensilien bis hin zu eigenem Land, Häusern .... Glücksspiel und sonstige Spiele: Glückspiele sind seit Sommer 2007 im Secondlife verboten. Doch auch Spielen wie Schach oder Geschicklichkeitsspielen kann man im Second Life nachgehen. Erotik und Sex: Wie im Internet auch, boomt im Second Life alles, was mit Sex und Erotik zu tun hat. Es gibt Nachtclubs, in der andere Menschen ihren Avatar nackt oder leicht bekleidet tanzen lassen oder einen Striptease zeigen. Einige Umgebungen (die man als mature regions bezeichnet) sind für spezielle Handlungen im sexuellen Bereich vorgesehen, z. B. Sex in allen Stellungen zwischen zwei Avataren, Sado-Maso-Spielchen und mehr. Im Prinzip sind es zwar nur Animationen einer Spielfigur, die sich miteinander vergnügen, doch man sollte immer bedenken, dass hinter jeder Figur ein Mensch steht, der seinen Avatar dazu bringt, dies oder jenes zu tun. Bisher ist alles erlaubt. Escorts oder Escortservice nennt man alle erotsichen Handlungen, die gegen Entgelt angeboten werden. Gewalt und Waffenbenutzung: Einige Umgebungen im Second Life sind den Waffenliebhabern vorbehalten. Jeder Avatar kann sich eine oder mehrere Waffen jedweder Art beschaffen und jeden, den er möchte abschießen. (was jedoch kleinerlei Folgen für das Opfer hat. Schüsse verpuffen wirkungslos) Die echte Volkshochschule im Secondlife Seit März 2007 gibt es eine Vertretung der echten Volkshochschule im Second Life, die 2008 mit den innovativen Unterrichtsmethoden den europäischen e-learning-Award eureleA 2008 gewonnen hat. Wer Interesse an Kursen in deutscher Sprache hat, kann an den ca. 30 angebotenen Kursen pro Woche teilnehmen - einige davon kostenlos. Die Themen sind nicht nur secondlife-spezifisch sondern decken auch das "normale" Volkshochschulangebot ab. Wer sich im Second Life der Gruppe "Volkshochschule - vhs Goslar" anschließt, erhält auf die Kurse zu secondlife-spezifischen Themen eine 50%ige Ermäßigung. Mehr Infos inworld bei Lexa Merlin oder auf der neuen Internetseite der vhs Goslar www.vhs-sl.de. Dort kann man sich schnell und problemlos registrieren, die Software herunterladen und einloggen. Alle Avatare landen dann auf der Volkshochschulinsel im Second Life. Wer sich woanders registriert, aber trotzdem direkt bei der vhs im Secondlife landen möchte, gibt nach dem Einloggen im Secondlife in der Suche das Wort Volkshochschule oder vhs ein und teleportiert sich direkt in den Infotreff der vhs. Neben einem Infopfad für Neulinge, einer Teststrecke für Avatare, einem Ägyptischen Museum, einem Showroom mit Filmen und mehr, finden sich hier auch fast rund um die Uhr nette Leute, die einem weiter helfen. Schritt für Schritt Einführung in Second Life
|
|